Kluse nach umfassender Renovierung neu eingeweiht

In neuem Glanz erscheint die zuvor eher unscheinbare Kluse an der Bundesstraße L501 in Höhe der Einmündung zum Sundernweg. Unscheinbar wohl auch deshalb, da nur wenigen Bürgern der angrenzenden Ortsteile Altenrheine und Rodde/Kanalhafen die damit verbundene Sage und Herkunft bekannt sein dürfte. Auch das Alter der Kluse ist nicht bekannt, wohl aber, dass es unmittelbar daneben ein Wasserloch, eine sogenannte „Untiefe“ gab, von der es im Volksmund hieß, das Wasser sei grundlos tief und berge ein dunkles Geheimnis. Im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) sei dort ein schwedischer Leutnant mitsamt seinem Pferd nach einem wilden, vom Teufel getriebenen Ritt, ertrunken. Diese Sage mit Titel „Wie der Teufel einen Schweden zu Tode ritt“ wurde vom Heimatdichter August Hollweg niedergeschrieben.
Die kleine Kluse aus rotem Ziegelstein war ehemals ein Feuerwehrhäuschen, auch „Spritzenhüsken“ genannt, das Wasserloch der Löschteich. Im Rahmen der Flurbereinigung um 1925 wurde das Wasserloch mit Hilfe einer Lore auf Feldbahngleisen zugeschüttet. Irgendwann wurde im weiteren Verlauf aus dem Gebäude eine Kluse, zu der aus der Bevölkerung Kruzifix und Heiligenfiguren gestiftet wurden. Zudem galt die Kluse lange Zeit als Grenzpunkt zwischen den ehemaligen Gemeinden St. Marien, Rheine-Eschendorf, und St. Joseph, Rodde.
Im Laufe der vielen Jahrzehnte beschädigten Zeit und Wetter die Grundsubstanz der Kluse; es drohte der zunehmende Verfall. Auf Initiative der unweit der Kluse ansässigen Landwirtsfamilie Exeler und der Bürgerwindgesellschaft Altenrheine wurden im Spätsommer umfangreiche Renovierungsarbeiten gestartet. Neben der Kernsanierung vom Dachstuhl wurde das brüchige Ziegelmauerwerk ausgebessert und innen und außen gepflastert. Zudem sorgt der Neuanstrich der Innenwände und des Gittertores für ein stimmiges Gesamtbild. „Innerhalb kürzester Zeit ist aus der Kluse ein schmuckes Gebetshäuschen geworden“, freut sich Pastor Jan Kröger von Gemeinde St. Antonius, der das Projekt „motivierend vorangetrieben hat“, wie er augenzwinkernd bemerkt. So war die mit der Familie Exeler abgestimmte Idee nach einer öffentlichen Einweihung „schnell beschlossene Sache“, bestätigt Andreas Exeler, der die Baukoordinierung federführend leitete. Da die Kluse nach wie vor die Grenze zwischen den Gemeindeteilen Altenrheine und Rodde darstellt, wurden gleichermaßen die Vereine & Verbände beider Gemeindeteile zur Einweihung geladen. Die Fahnenabordnungen und viele teilnehmende Bürger sorgten unter der musikalischen Begleitung durch den Musikverein Altenrheine für den passenden und würdigen Rahmen, obschon das widrige Wetter sicher eine größere Teilnehmerzahl verhinderte. Neben der feierlichen Einsegnung der Kluse durch die Pastöre Kröger und Brirup wurde auch eine Marienstatue vom ehemaligen Lambertihaus neu eingesegnet. Nach dem Neubau des Lambertihauses wird die Statue nun in der Kluse ihre dauerhafte Bleibe haben. So bietet sich dem Betrachter mit Marienstatue, Kerzenständer und Kreuz auch im Innenraum ein harmonisches Bild, dass zum Verweilen am Rad- und Fußweg einlädt. „Wir freuen uns, dass die Kluse mit unserer Unterstützung nun dauerhaft wetterfest und wieder zu einem schönen Anblick geworden ist“, ergänzt Christoph Waltermann als Vertreter vom Bürgerwind Altenrheine, „zumal es ein Projekt direkt vor der Haustür ist.“









