Rodde - heimatlich!
Heimatgefühle wecken
Identifikation mit Rodde durch Information schaffen

der Maibaum aufgestellt.
(©: Meike Pruhs)
„Ich bin die Heimat durchzogen, und ich habe sie reicher gefunden, als ich zu hoffen gewagt hatte.“
Auch Theodor Fontane weiß, wie spannend die eigene Heimat ist, wenn man sie mit all ihren Facetten kennen lernt. Denn nur wer seine Heimat kennt, kann sich mit ihr identifizieren und wird sich dort wohlfühlen. Antrieb wohl auch für die Rodder, die 1990 den Heimatverein Rodde gründen und sich auf die Spuren der mehr als 1000 Jahre alten Stadtteilgeschichte begeben. Sie haben sich die Pflege der Kultur, der Brauchtümer, der Natur, der Landschaft, des Ortsbildes, der Denkmäler, der Archive und des Schrifttums des Ortes sowie darüber hinaus der plattdeutschen Sprache und der Gastlichkeit auf die Vereinsfahnen geschrieben.
Wächter über Roddes Geschichte
Ein umfangreiches Archiv mit Fotos, Dokumenten, Büchern, Handschriften und Zeitungsausschnitten dokumentiert die Entwicklung des Orts, der im Jahre 890 erstmals urkundlich erwähnt wird. Weil die Hälfte der Fläche Roddes zu der Zeit Sumpf ist, bekommt der Ort den Namen Rotha, was altdeutsch Sumpf bedeutet. Daraus leitet sich später der Name Rodde ab. Bis 1975 ist Rodde eigenständig, wird dann aber Teil der Stadt Rheine. Die Sammlung wird immer umfangreicher und so wird Ende 2012 der „etwas andere Bahnhof“, der seit 1991 nicht mehr vom Personenverkehr der Deutschen Bahn frequentiert wird, Wirkungsstätte des Heimatvereins. Über die Arbeit informiert der Verein in einem Schaukasten, der an der überdachten Raststelle in der Nähe der Schleuse steht.
Letzte Ruhestätte
Rodde bietet mit einem eigenen Friedhof, auf dem 1921 die erste Beerdigung stattfindet, die Möglichkeit, auch die letzte Ruhe in der Heimat Rodde zu finden. 1969 wird eine Friedhofskapelle und 1971 die Friedhofshalle gebaut – Beerdigungen in festlicher Umgebung sind nun möglich. Seit Frühjahr 2018 sind Urnenbegräbnisse im Friedwald des Eingangsbereiches möglich. Trägergemeinde ist die Pfarrei St. Antonius. Mit der direkten Anbindung zum Dortmund-Ems-Kanal wird der schön angelegte Friedhof von Spaziergängern genutzt, die Familien, die die Gräber pflegen, nutzen die Sitzgelegenheiten für einen Plausch und auch das alljährliche Osterfeuer haucht der Ruhestätte immer wieder viel Leben ein. Immer am Ostersonntag kommen die Rodder Brügerinnen und Bürger zusammen und genießen das von den Rodder Jugendlichen zusammengetragene Osterfeuer. Es ist immer wieder ein Treffpunkt, an dem Alteingessene und Neuhinzugezogenen auf einen gemütlichen Plausch zusammenkommen.
Edelbusch'sche Mühle
In Rodde wurde mit der Edelbusch'schen Mühle auch Mühlengeschichte geschrieben: Das Mühenrecht war im Mittelalter Hoheitsrecht, später übernahmen den Betrieb von Mühlen die Obrigkeit oder die Grundherren. Sie gehörten außerdem zu einer beliebten Quelle für Steuereinnahmen. Gelegen an der Fernrodder Straße, wurde die Edelbusch'sche Mühle im 19. Jahrhundert aufgrund der gestiegenen Getreideerträge erbaut. Errichtet hatten die Getreidemühle die Bauern Schulte-Meyering und Schulte-Oechtering, die sie ab dem 1. Oktober 1871 an den Müllermeister Bernhard Edelbusch aus Lüdinghausen vepachteten. 1904 kaufte er einen Teil des "Erdholländers" - später auch die andere Hälfte. Der konische Mühlenturm, aus Bruchstein errichtet und verputzt, hatte eine Kappe mit Steert, die immer in den Wind gedreht wurde. 1922 musste die Windmühle einer Motormühle weichen, die ab nun mit einem Sauggas-Motor betrieben wurde. Um die Existenz des Besitzer zu gewährleisten, wurde der Mühle eine Gaststätte und ein Kolonialwarenladen angegliedert. Nach einer Aufstockung im Jahr 1939, um die Leistungsfähigkeit zu verbessern, stellte die Mühle aber um 1960 den Betrieb ein. Die Edelbusch'schen Mühle kann nur von außen betrachtet werden.
Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt

die St. Josef Kirche.
(©: Meike Pruhs)
Heimat christlichen Glaubens
Heimat für den christlichen Glauben ist die Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt, die mit der St. Josef Kirche und dem Pfarrheim den Mittelpunkt des Stadtteils Rodde bildet. Bis 2005 ist die Kirchengemeinde eigenständig und bildet bis heute einen wichtigen Beitrag für den Zusammenhalt des Ortes. 2014 fusioniert die Kirchengemeinde zur übergeordneten Pfarrei Sankt Antonis Rheine. Neben den normalen Gottesdiensten passiert hier aber noch mehr: So gehören ein Großteil der Verbände in Rodde, die das Gemeinschaftsleben des Stadtteils bestimmen, unter das kirchliche Dach. Dazu gibt es einmal im Jahr das Pfarrfamilienfest, das von allen Vereinen und Verbänden Roddes gemeinsam organisiert wird.
Das Pfarrbüro an der St. Marien Kirche, Osnabrücker Straße 333, ist für Rodde zuständig. Weitere Informationen gibt es unter Telefon: 05971-81312.
Öffnungszeiten:
Mo. Mi. und Fr. 10 - 12 Uhr
Di. und Do. 14 - 16.30 Uhr
Fr. 14.30 - 16.30 Uhr
Bildstöcke Rodde
Steinerne Zeitzeugen

Der Heimatverein Rodde hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Bildstöcke zu erforschen. Minutiös wurden die Bildstöcke dokumentiert und in eine Karte eingepflegt.
- Kreuz am Hause Kloth, Standort: Nahrodder Straße 156
- Antonius von Padua Bildstock, Standort: Nahrodder Str. 104
- Bildstock Eying, Standort: Nahrodder Straße
- Kreuz unter der Hollandgängerlinde, Standort: Nahrodder Str. 38
- Friedhofshochkreuz, Standort: Friedhof am Listweg
- Marienstatue am Hause Dirks, Standort: Im Lied 8
- Kreuz am Hof Prus, Standort: Am Backhaus 21
- Marien Kapelle „Maria am Wege“, Standort: Tovarstr. / Rheiner Landweg
- Dreifaltigkeitsbild an der Kirche, Standort: Fernrodder Str. 1
- Josef Statue an der Kirche, Standort: Fernrodder Str. zwischen der Kirche und Schule
- Kreuz auf dem Hof Schulze Oechtering, Standort: Roggenbrede 146
- Bildstock Große Wietfeld, Standort: Roggenbrede 80
- Marienstatue Hof Bösker, Standort: Am Feldgraben 49
- Miltrups Kreuz, Standort: Am Feldgraben 100
- Herz Jesus Bild am Hofe Eilers, Standort: Am Hemelter Bach 18
- Kreuz auf dem Hof Rüter/ Sch. Osthoff, Standort: Am Hemelter Bach 29
- Friedensengel, aufgestellt 2017, Idee/Gestaltung: Arnold Elmer, Standort: Am Feldgraben, hinter Hof Heeke

Legende zum Kreuz mit Engelsköpfen
An dem alten Postwege Rheine-Rodde-Bevergern, etwa in der Mitte zwischen den Kirchen von Rodde und Bevergern, steht ein zwei Meter hohes Wegekreuz aus Sandstein, errichtet im Jahre 1785. An jedem Ende des Kreuzquerbalkens befindet sich ein Engelskopf. Die Gesichter dieser Köpfe sind abgespalten. Von diesem Kreuz erzählen ältere Rodder folgendes: Während der Freiheitskriege war ein Kosak gekommen, der nicht gutes im Sinn hatte. Dieser schoss zwei- bis dreimal ins Kreuz und traf die Engelsköpfe am Querbalken. Als der Kosak die vierte Kugel abschoss, quoll so dicker und giftiger Rauch aus seiner Pistole das ihm ein heftiger Husten überfiel an dem er erstickte.Heutiger Standort: Am Feldgraben 100 (Punkt 14), Früherer Standort: Südseite der 4000-jährigen-Fernstraße, heute Rheiner Landweg. Etwa 50 m vom jetzigen Standort entfernt.Wohnen in Rodde
Lebenswertes Rodde
Wer Rodde zu seiner Heimat machen möchte, findet im Neubaugebiet „Im Lied“ noch freie Bauplätze und im Ortskern von Rodde attraktive Altbestände. Informationen darüber, welche Grundstücke noch frei sind, gibt es beim Bauamt in Rheine oder auf der Internetseite mit freien Bauflächen für Rheine.
Stadtteilbeirat
Rodde im Blick
Für die Belange des Stadtteils Rodde-Kanalhafen setzt sich der Stadtteilbeirat ein. Die 16 stimmberechtigten Mitglieder sind ehrenamtlich tätig und entwickelt in Arbeitsgruppen (Baugebiete, Grünflächen, Verkehrssicherheit, Mobilität und Jugend/Familie/Kultur) Projekte, für deren Umsetzung sie gegenüber dem Rat, den Ausschüssen und der Verwaltung Anträge stellen. Die mindestens zweimal im Jahr stattfindenden Sitzungen sind öffentlich.