Rodde - wirtschaftlich!
Beinahe unbemerkt hat sich der Stadtteil Rodde zu einer wichtigen Wirtschaftskraft im Stadtgebiet von Rheine entwickelt. Mit dem Gewerbegebiet Kanalhafen, das sich über die Bereiche Hafenstraße, Kanalstraße und Edisonstraße erstreckt, entsteht schon mit dem Bau des Dortmund-Ems-Kanals Anfang des 20. Jahrhunderts ein Gebiet, das den Schwerpunkt nicht auf Wohnraum, sondern auf Gewerbeflächen legt. Mit der Anbindung an die Autobahn A 30 1987 wird das Gewerbegebiet noch einmal deutlich erweitert.
Mehr als 80 Unternehmen
Auch wenn Kanalhafen den größten Teil an gewerblichen Betrieben zu verzeichnen hat, haben sich auch in den anderen Wohngebieten Roddes Unternehmen niedergelassen. Mehr als 80 klein- und mittelständische Unternehmen zählt Rodde insgesamt, davon haben ungefähr 50 ihren Standort im Gewerbegebiet Kanalhafen. Von hier aus bringen sie ihre Produkte und Dienstleistungen in die Region, einige vertreiben sie sogar deutschland-, europa- oder gar weltweit. Ein Ort, der Potenzial hat – nicht selten sogar unbemerkt.
Günstige Verkehrslage
Einen wichtigen Beitrag dazu leistet der günstige Verkehrsstandort. Vier überörtliche Verkehrswege führen durch die Rodder Landschaft: Rund fünf Kilometer führt der Dortmund-Ems-Kanal durch den Stadtteil und ermöglicht somit den Umschlag von Gütern über die Wasserstraße. Mit einem circa vier Kilometer langen Abschnitt schafft die A 30, erreichbar über die Anschlussstelle 9, eine Anbindung an die Autobahnen A 1 und A 31 als leistungsstarke Nord-Süd-Verbindungen. Die Nähe zu den Städten Münster und Osnabrück sowie zu den Niederlanden ist attraktiv für die wirtschaftliche Lage des Stadtteils. Über die Bahnstrecke Rheine-Osnabrück fahren täglich viele Güterzüge, die die Produkte in ganz Europa verteilen – bis 1991 halten sogar Züge in Rodde und ermöglichen den Personenverkehr. Mehr als 30 Brücken queren die Verkehrswege und geben immer wieder einen Blick auf das rege Wirtschaftstreiben hier in Rodde frei. Mit einer fast unmittelbaren Nähe zum Flugplatz Rheine-Eschendorf (EDXE) und kurzen Wegen (rund 25 Kilometer) zum internationalen Flughafen Münster-Osnabrück (FMO) ist für viele Unternehmen sogar der Luftraum als Transportweg nutzbar.
Berufspendler willkommen
Wegen der günstigen Verkehrslage nutzen viele Pendler die Durchfahrt Rodde, um schneller zu ihren Arbeitsplätzen in Hörstel oder Ibbenbüren zu kommen – oder umgekehrt: von dort nach Rheine. Dabei ist Rodde als Grundschul- und Kindergartenstandort auch für Berufspendler interessant, die auf dem Arbeitsweg ihre Kinder in den Bildungsreinrichtungen unterbringen möchten. Mit den Buslinie R93 geht es auch ganz bequem von Rodde nach Rheine oder nach Ibbenbüren und wieder zurück.
Hollandgänger kehren zurück
Einst verlassen die Rodder ihre Heimat, um in den nahen Niederlanden für ihren Unterhalt und den ihrer Familien aufzukommen. Noch heute erinnert an sie die Hollandgängerlinde an der Nahrodder Straße. Mit Entwicklung des Dortmund-Ems-Kanals 1892 bis 1895 finden sie endlich in der Heimat Arbeit. Auch der Bau der Eisenbahn in Rodde von 1853 bis 1855 begünstigt diese Entwicklung. Immer mehr Straßen ziehen sich durch Rodde und verbinden das Dorf mit der Außenwelt. Auch wenn in den 1960er Jahren Lebensmittelläden, Gaststätten, Poststellen, Feuerwehr und Polizei, Metzger, Schneiderei, Friseur, Schreinerei, Fahrschule, Sparkasse, Tankstelle sowie Getränkehändler das Bild von Rodde prägen und die attraktive Infrastruktur bestimmen, aber leider beinahe vollständig aus dem Stadtteil verschwinden, hat Rodde noch bis heute seine attraktive Wirtschaftskraft behalten.